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Dualität und Dualismus

dual zueinander und überall wichtig

Bedingungen einschränkender Art, sei es in den Wissenschaften, aber genauso im privaten Leben oder in der Politik, können je nachdem, wie sie gestellt oder aufgefasst werden, scheinweise einen Konflikt aufweisen oder auch nicht. 

Logisch können sie als wahr und unumstößlich erscheinen. Ganzheitlich (holistisch) erfasst mögen sie gleichzeitig weitgehend verschwommen bleiben. In logischer Darstellung erfassen wir Bedingungen sehr genau, aber nicht besonders schnell. Ganzheitlichkeit erlaubt dagegen, Bedingungen und sogar ihr Umfeld sehr schnell zu erfassen, doch wir können ihre Wahrheit nicht exakt beweisen. Wie ist das zu verstehen?

“Totale” Leere bedeutet zum Beispiel einerseits einen mentalen Zustand eines an sich lebendigen Bewusstseins. "Total" leerer intergalaktischer Raum wird ebenfalls durch etwas aufgespannt und Energie wird in ihm übertragen, und auch im Bereich der Elementarteilchen entsteht die Frage nach dem, was zwischen den einzelnen Teilchen ist. Wie, mit welcher logisch oder ganzheitlich erfassbaren Wirkung könnten Vorgänge in so extrem verschiedenen Räumen erfasst werden? Die gleiche Frage kann auch hinsichtlich der Zeit gestellt werden.

“Vollständige” Blockade könnte andererseits auch nicht nur eine mentale Verfassung sein. "Vollständig" kompakter Raum in Super- oder Kilonovae wird als dicht aufgefüllt angenommen und Übertragung von Energiebursts sollte darin möglich sein, aber wie oder in wissenschaftlichen Sprache durch welche Wirkung? Auch hier stellt sich entsprechend die Frage nach der Zeit.

Man kann durchaus auch im Makro- wie im Mikrokosmos Fragen wie unter menschlichen Bedingungen stellen. Wir würden mit unseren jetzigen besseren Kenntnissen sogar zunehmend geneigt sein, vergleichbare Bedingungen in extrem großen oder kleinen Welten zu erwarten.

Die meisten Naturphänomene und auch jegliches Leben spielen sich in den Bereichen zwischen jeweils zwei Extremen einer betrachteten Dimension ab und können nur duale Fragen hervorrufen. Die Berücksichtigung ihrer extremen Randbedingungen erfordert duale Fragestellungen. Unvoreingenommene Fragen können umgekehrt ebenfalls nur unter Berücksichtigung extremer Randbedingungen genügend aufgeklärt werden, so dass letzteren auch dualer Charakter zugeschrieben werden kann bzw. sogar muss. Grundsätzlich dürfte Dualität notwendig sein, um irgendetwas irgendwann umfassend als Folge von Wirkungen zu beschreiben oder zu erklären. Lange Zeit und auf vielen Gebieten wurde Dualität wie der Teufel vermieden. Aber sie kann uns bestmöglich weitreichenden Einblick geben. Realität kann insgesamt als Spiegelbild von Wirkungen betrachtet werden, während Wirkungen unsere Realität ausmachen. Wirkung und Realität können also auch in diesem Zusammenhang als ein duales Paar verstanden werden, wie bereits im Rahmen der alternativen Philosophie aus der Gegenüberstellung von Existenz (Sein) und Entwicklung gefolgert wurde. Platons Vorstellungen von der Schattenwelt kommen dem sehr nahe.

Fixierte Gesetze sind die Grundlage von Rationalität, Logik, Wissenschaften und Technologie. Sie geben in ihrer Tendenz eher extreme Randpositionen als Zwischenwerte wieder und können auch als fundamental oder statisch bezeichnet werden. Ihre Nützlichkeit für die Synapsen im Hirn, bei Computern und in rigiden Rechtssystemen, also dort, wo von fixierten Regeln ausgegangen werden kann, ist ohne weiteres deutlich. Glaubensvorstellungen derart zu fixieren ist dagegen eher fraglich, denn im Leben ist schnelle Anpassung, also große Flexibilität insbesondere bei Gefahren sehr wichtig.

Flexibles Leben basiert aber auf Ganzheitlichkeit, Gefühlen, dem Verhalten von Lebewesen und Überlebensstrategien. Die große Bedeutung dieser Aspekte kann jederzeit und überall in der Natur beobachtet werden. Solches Leben kann als modern oder dynamisch bezeichnet werden. Modern bekommt also eine weiter gehende Bedeutung als nur neuzeitlich. Der Begriff der Dynamik beinhaltet aber Transformation und Formung von etwas Neuem. Beides erweist sich als nützlich für die Wahrscheinlichkeit zu überleben und in der Evolution von Generation zu Generation. Jedoch werden bei zunehmenden ganzheitlichen Komponenten exakte Beweise entsprechend schwieriger.

Dualität können wir durchaus als das duale Gegenstück von Dualismus verstehen und umgekehrt, was zunächst sehr abstrakt klingt. Der eigentliche Sachverhalt wird deutlich, wenn wir uns klar machen, wie logische Erklärungen häufig durch Lebenserfahrungen bestätigt werden. Lebenserfahrungen zeigen jedoch umgekehrt auch oft die Nützlichkeit von Logik. 

© Copyright and all rights reserved Hans J. Unsoeld, Berlin 2018

01.05.2018 

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