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Gerichtete Zeit

Zeit ist die kostbarste Währung, die es gibt, wird behauptet (1). Wie wir unsere Zeit investieren, wäre somit eine wichtige Frage. Müssen wir wirklich im Wesentlichen monopolar leben, oder hat die sich hinter der Bezeichnung “multipolar” verbergende Vielseitigkeit eine gleichwertige Bedeutung?   

Sollen wir eingleisig leben oder zweigleisig nach Art moderner Verkehrssysteme oder uns überhaupt nicht in Gleise zwingen lassen? Sind “Ablenkungen” wirklich schädlich oder eine Bereicherung unseres Lebens? (2)

Entscheidend könnte sein, wovon wir uns leiten lassen. Ist Erfolg die Nummer 1? Die maximale Konzentration würde dann in einer Singularität liegen,- nur ein einziges Problem und in möglichst kurzer Zeit. Das bedeutet Verzicht auf Kontinuität und sogar Störung von kontinuierlichen Abläufen.

Das dazu polare Leitbild dürfte Erkenntnis sein. So breit wie möglich gestreute Information ist dafür notwendig. Man muss sich in kleinen und kleinsten Schritten an unbekannte Fragen heranmachen, wobei Rekursion das Grundprinzip ist. Kontinuität ist Voraussetzung. Nicht ohne Grund haben erfolgsorientierte Menschen keine große Achtung vor derartiger Erkenntnissuche, und umgekehrt schätzen jene erkenntnissuchenden Individuen den meist wirtschaftlich bzw. mit Geld gemessenen Erfolg nicht hoch ein.

Sind diese beiden Möglichkeiten aber Extremfälle, welche es im Grunde zu vermeiden gilt? Wäre auch hier ein moderner Mittlerer Weg gefragt, oder ist das nur eine egozentrische Vorstellung dieses Autors der Webseite ARS-UNA?

Unter Fortschritten verstehen wir gleichermaßen Erfolge und Erkenntnisse, die auf einen einzigen Punkt gebündelt werden mit einer Art von Fokussierung, welche de facto auf die Schaffung einer Singularität hinausläuft.

Singularitäten sind demnach in bemerkenswerter Weise nicht nur naturgegebene Phänomene mit angeblich meist schlechten Folgen, sondern auch umgekehrt das Ergebnis von wünschenswerten Aktivitäten von Menschen, die ihre Zeit gerichtet einsetzen. Es handelt sich also um Selektion und zwar durchaus auch wie im biologischen Sinn.

Die biologische Selektion ist heutzutage bei den Menschen extrem eingeschränkt durch die Tatsache, dass diese in grober Näherung nur etwa zwei Nachkommen haben. Jedoch kann wirkliche Entwicklung im Gegensatz zu Wachstum nicht ohne Selektion stattfinden. Diese Eigenschaft wird heutzutage offensichtlich durch das Erzielen von Fortschritten in obiger allgemeiner Bedeutung erzielt, welche durch die Fokussierung von wichtigen Faktoren für Erfolge oder von Erkenntnissen aus einer breiten Basis auf einen einzigen Punkt entstehen, in üblicher Sprechweise auf ein einziges “Problem”. Singularitäten haben nicht als wichtigste Charakteristik zerstörerische Wirkung, sondern heben Kontinuität in einem kurzen, aber entscheidenden Moment auf. Dies ist die eigentliche Basis der eingrenzend verstandenen Begriffe von Entwicklung im Gegensatz zu Wachstum, wie bereits früher auf dieser Webseite von ARS-UNA festgestellt wurde. 

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